Migranten-Elite: Ziel Chefetage

Migranten-Elite: Ziel Chefetage
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Migranten-Elite: Ziel Chefetage

Jul 27 2011 | 00:09:51

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Episode July 27, 2011 00:09:51

Hosted By

Jan Thomas Otte

Show Notes

Migranten und Elite passt für viele nicht zusammen. Jeder vierte Einwanderer beweist das Gegenteil: Sie sprechen zwei Sprachen fließend, studieren. Der Weg nach oben beginnt dabei oft sehr weit unten, Angst, Verfolgung. Louisa Thomas und Sabrina Kurth berichten…

 

https://karriere-einsichten.de/2011/07/migranten-elite-ziel-chefetage/

 

Eine weitere Ausgabe von „Karriere-Einsichten zum Zuhören“. Das Gehörte soll dich inspirieren auf deinem Lebensweg und deiner ganz eigenen Berufswahl und Persönlichkeitsentwicklung. Wie gehst du raus aus dieser Folge? Ist das ein oder andere erhellende für dich dabei gewesen? Über was sollten wir noch unbedingt berichten? Ob Lob oder Kritik. Schreib uns! Als Kommentar auf KARRIERE-EINSICHTEN.DE, per email an [email protected] oder folge uns auf den so genannten sozialen Netzwerken, Facebook, Instagram oder LinkedIn. Ich bin Jan Thomas Otte, Redakteur und Herausgeber von „Karriere-Einsichten“.  Wenn dir gefallen hat, was du gehört hast, hinterlass uns einen Like. Und wenn du uns öfters hören möchtest, abonniere uns doch direkt. Bis zum nächsten Mal!

 

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Episode Transcript

[00:00:10] Speaker A: Herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe von Karriereeinsichten zum Zuhören. Ich bin Jan Thomas Otte, Redakteur und Herausgeber von Karriereeinsichten. In diesem Podcast zum Blog hörst du Berichte und Buchauszüge von Menschen, die Einblicke geben in ihre ganz persönliche Karriere. Das soll dich inspirieren auf deinem Lebensweg und deiner ganz eigenen Berufswahl und Persönlichkeitsentwicklung. Dafür wünsche ich dir beim Blick über den eigenen Tellerrand ganz viel Horizonterweiterung und Inspiration. Und nun viel Spaß beim Hören. [00:00:52] Speaker B: Generationenwandel, Pflege von Ex-Migranten. Künftig leben in Deutschland viel mehr Ältere als jüngere Menschen. [00:00:59] Speaker C: Eine Frage des Generationenwandels. [00:01:02] Speaker B: Eltern zu Hause pflegen oder im Altersheim? [00:01:05] Speaker C: Besonders Familien ehemaliger türkischer Gastarbeitenden fällt diese Entscheidung schwer. [00:01:12] Speaker B: Die Tabus brechen langsam. Gemeinsam mit anderen Bewohnern sitzt Zia Bircan. [00:01:18] Speaker C: Im Wohnzimmer und schaut fern. [00:01:21] Speaker B: Der Mann Mitte 60 kam vor einem Jahr hierher. [00:01:24] Speaker C: Das war nach seinem Herzinfarkt. [00:01:26] Speaker B: Seitdem gehört er zu den rund 50 Menschen, die hier nach ihren türkischen Bräuchen. [00:01:32] Speaker C: Und Sitten im Alter leben. Das heißt zum Beispiel, dass Männer nur von Männern und Frauen nur von Frauen gepflegt werden, was Bircan wichtig ist. [00:01:44] Speaker B: Er ist nur einer der ehemaligen GastarbeiterInnen. [00:01:47] Speaker C: Die vor mehr als 40 Jahren aus. [00:01:50] Speaker B: Der Türkei nach Deutschland gekommen sind, auf. [00:01:52] Speaker C: Eigenen Wunsch, um hier gut bezahlte Arbeit zu bekommen. [00:01:57] Speaker B: Vor rund 40 Jahren führte ihn die Neugier nach Deutschland. [00:02:02] Speaker C: Doch nicht nur finanzielle Gründe lockten Birtschern. [00:02:05] Speaker B: Über Umwege mit viel Glück in die Republik. Seine Liebe sorgte dafür, dass er blieb. [00:02:12] Speaker C: Der zweifache Vater erinnert sich gern an seine turbulenten, aufregenden jungen Jahre. [00:02:18] Speaker B: Damals war alles anders. Den einen Nachmittag im Frankfurter Tanzcafé, den wird er dabei nie vergessen, als er sich in das Mädchen verliebte, das er später heiratete. [00:02:30] Speaker A: Geschichten vom früheren Berufsleben. [00:02:33] Speaker B: Ein Lächeln huscht über sein Gesicht, wenn er daran zurückdenkt. [00:02:37] Speaker C: Damals habe er etwas von der Welt sehen wollen. [00:02:41] Speaker B: Zuerst arbeitete er bei Frankfurt in einer Fabrik. Erst einige Jahre später zog ihn seine Liebe nach Berlin. [00:02:50] Speaker C: Deshalb sei er hier geblieben. Bis zu seinem Herzinfarkt Anfang der 90er. [00:02:55] Speaker B: Hat er in Berlin gearbeitet. Die Krankheit kam plötzlich. Dann ist er Frührentner geworden. [00:03:02] Speaker C: Ein Fernsehbericht habe ihn dann auf das türkische Pflegeheim aufmerksam gemacht. Über ernste Dinge, seine Ängste vor der. [00:03:10] Speaker B: Krankheit und die Geschichten von früher, darüber kann er mit Yildiz Akgün sprechen. [00:03:16] Speaker C: Sie ist Sozialarbeiterin im Türkbakim Evi und. [00:03:19] Speaker B: Weiß, was alte Menschen brauchen. Und dass viele Familien mit ihren pflegebedürftigen. [00:03:26] Speaker C: Eltern überfordert sind, der Falle ist Angehörigen. [00:03:29] Speaker B: Schwer, einen pflegebedürftigen Menschen ins Heim zu bringen, sagt die Frau in fürsorglichem Ton. Es sei deshalb ihre Aufgabe, den jüngeren Türken die Altenpflege ihrer Liebsten näher zu bringen. Schritte aufeinander zu. Akgün will fürs eigene Haus Vertrauen schaffen. [00:03:50] Speaker C: Ihrer Zielgruppe klar machen, dass die Pflege der Eltern auch auf eine gesündere Art zu machen ist. [00:03:56] Speaker B: Gesünder als die Pflege wie üblich allein der Frau zu überlassen, sagt die Sozialarbeiterin. Besonders konservative Türken würden denken, dass die. [00:04:08] Speaker C: Eltern das Gesicht gegenüber der Gesellschaft verlieren. [00:04:13] Speaker B: Wenn sie ins Altenheim abgeschoben werden. Spannungen im Familienleben. [00:04:20] Speaker C: Viele Alte würden deshalb noch zu Hause gepflegt, was nicht immer ein Vorteil sei. Für viele der rund 270.000 Türken in. [00:04:30] Speaker B: Berlin ist der Gedanke, die Eltern ins Pflegeheim zu geben, ein Tabu. Deshalb geht Yildiz Akgün raus in die Berliner Moscheen, spult ihre PowerPoint-Präsentation vom Laptop ab und spricht anschließend mit türkischen Familien über die Probleme mit den Eltern. [00:04:50] Speaker C: Yildiz Akgün kann sie gut verstehen. [00:04:53] Speaker B: Die Hürde der Scham sei nicht so leicht zu umgehen. Um Spannungen in der Familie zu vermeiden, würden die Frauen die Pflege der Eltern meist komplett übernehmen. Viele Frauen würden erst durch die Hochzeit nach Deutschland kommen, wobei dieses Opfer normal sei, sagt Akgün. [00:05:15] Speaker C: Die Familie geht davon aus, dass die Frau das macht. Ähnlich war das bei ihr. Selbstverständlich war das Thema auch bei uns zu Hause ein Tabu, sagt sie. Lange Zeit konnte die Frau, die selber als Aufklärerin in Sachen Altenpflege unterwegs ist, nicht mit ihrem Vater darüber sprechen. [00:05:32] Speaker B: Kein Weg zurück. [00:05:34] Speaker C: Wenn Menschen älter werden, komme es vor. [00:05:36] Speaker B: Allem auf ihre Sprache, die Kultur und. [00:05:39] Speaker C: Die Religion an, mit der sie groß geworden sind. [00:05:42] Speaker B: Man würde wieder zu seinen Ursprüngen zurückkehren. [00:05:45] Speaker C: Das Langzeitgedächtnis ein größeres Gewicht haben und man sich dann eben eher an Anatolien. [00:05:52] Speaker B: Als gestern in Berlin zu erinnern. Zwischen heute und damals bei der Einwanderung haben sie sich natürlich verändert. [00:06:02] Speaker C: Einen anderen Lebensstil gefunden. [00:06:04] Speaker B: Daher sei es kaum möglich, wieder zurück. [00:06:07] Speaker C: In die alte Heimat zu gehen. Viele haben noch Verwandte in der Türkei. [00:06:12] Speaker B: Einen Sozialhilfeanspruch haben sie nicht. Nachfrage erwünscht. [00:06:17] Speaker C: Die Vorbehalte in der türkischen Gemeinde zu Berlin gegenüber dem Pflegeheim werden inzwischen leiser. [00:06:27] Speaker B: Sie ist Mitgesellschafter des Hauses. [00:06:29] Speaker C: Seit einigen Monaten kommen mehr neue Bewohner. [00:06:33] Speaker B: Ins Heim als zu Beginn. Die Diskussion über die Zukunft der Eltern. [00:06:38] Speaker C: Sei etwas leichter geworden, heißt es auch aus der türkischen Gemeinde. Im Heim arbeiten nur zwei sprachige Mitarbeitende. [00:06:47] Speaker B: Alle von ihnen haben selbst türkische Verwandte. Von den rund 150 Betten des bundesweiten. [00:06:54] Speaker C: Pilotprojekts sind jedoch erst ein Drittel belegt, obwohl rund drei Millionen Türken in Deutschland leben. [00:07:02] Speaker B: Neyka Kabaretzlav, Leiterin des Pflegeheims, überrascht das nicht mit gutem Beispiel. [00:07:08] Speaker C: Es liegt daran, weil wir die erste. [00:07:10] Speaker B: Einrichtung dieser Art sind, weil viele türkische. [00:07:12] Speaker C: Menschen nicht von diesem Angebot wissen, sagt die zierliche Frau im Hosenanzug. Die aber auf Zack zu sein scheint, mit akkurat geschnittener Frisur und ernsthaften Auftreten. [00:07:24] Speaker B: Ein weiterer Grund, die Pflegebedürftigkeit, ist in türkischen Familien erstmalig aufgetreten. Unsere Bewohner gehören zur ersten Generation türkischer Einwanderer. [00:07:37] Speaker C: Sie sind die ersten von uns, die alt werden. Wir haben in Deutschland keine Vorbilder, sagt die Leiterin des Altenheims. Integration ade. Harald Berghoff, Geschäftsführer des Pflegeheims, ist da. [00:07:51] Speaker B: Mit Naila Kabaretzla auf einer Meinung. [00:07:53] Speaker C: Er sagt, ganz klar muss man auch. [00:07:56] Speaker B: Sagen, dass unsere Bewohner jetzt seit 30, 40 Jahren in Deutschland leben. [00:08:01] Speaker C: Da jetzt mit neuen Integrationskonzepten anzufangen, bringt nichts. Der Zug ist in dieser Sache tatsächlich abgefahren. So sagt es der Geschäftsführer nüchtern. Bei einem Menschen, der nach 50 Jahren noch nicht integriert ist, aus welchen Gründen auch immer, müsse man heute nicht mehr versuchen, ihn auf seine letzten Lebensjahre noch zu integrieren, so Berghoff. Über den Autor? Jan Thomas Otte recherchierte diese Reportage für das Deutschlandradio Kultur. Dabei begegneten ihm nicht nur Widerstände und Tabubrüche, sondern auch Hoffnungsvolles im Miteinander von mehr Generationen. [00:08:43] Speaker A: Du hörtest eine weitere Ausgabe von Karriereeinsichten zum Zuhören. Das gehörte, es soll dich inspirieren auf deinem Lebensweg und deiner ganz eigenen Berufswahl und Persönlichkeitsentwicklung. Wie gehst du raus aus dieser Folge? Ist das ein oder andere Erhellende für dich dabei gewesen? Über was sollten wir noch unbedingt berichten? Ob Lob oder Kritik? Schreib uns als Kommentar auf karriereeinsichten.de per E-Mail oder folg uns auf den sogenannten sozialen Netzwerken. Ich bin Jan Thomas Otte, Redakteur und Herausgeber von Karriereeinsichten. Wenn dir gefallen hat, was du gehört hast, hinterlass uns ein Like. Und wenn du uns öfters hören möchtest, abonniere uns doch direkt. Bis zum nächsten Mal.

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