Kloster-Unternehmen: Mit Herz und Hand dabei

Kloster-Unternehmen: Mit Herz und Hand dabei
Karriere-Einsichten | Werteorientiert. Meinungsstark. Nachhaltig!
Kloster-Unternehmen: Mit Herz und Hand dabei

Oct 05 2011 | 00:14:29

/
Episode October 05, 2011 00:14:29

Hosted By

Jan Thomas Otte

Show Notes

Die „Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz” haben eine über 150-jährige Geschichte. Heute gibt es auf ihrem Kloster-Campus eine Oberklasse-Schule, ein 3-Sterne-Hotel, ein Pflegeheim. Die Theologie des Orden ist recht unternehmerisch…

https://karriere-einsichten.de/2011/10/kloster-unternehmen-mit-herz-und-hand-bei-der-arbeit/

 

Eine weitere Ausgabe von „Karriere-Einsichten zum Zuhören“. Das Gehörte soll dich inspirieren auf deinem Lebensweg und deiner ganz eigenen Berufswahl und Persönlichkeitsentwicklung. Wie gehst du raus aus dieser Folge? Ist das ein oder andere erhellende für dich dabei gewesen? Über was sollten wir noch unbedingt berichten? Ob Lob oder Kritik. Schreib uns! Als Kommentar auf KARRIERE-EINSICHTEN.DE, per email an [email protected] oder folge uns auf den so genannten sozialen Netzwerken, Facebook, Instagram oder LinkedIn. Ich bin Jan Thomas Otte, Redakteur und Herausgeber von „Karriere-Einsichten“.  Wenn dir gefallen hat, was du gehört hast, hinterlass uns einen Like. Und wenn du uns öfters hören möchtest, abonniere uns doch direkt. Bis zum nächsten Mal!

 

Folge uns: [email protected] 

 

Podcasts auf: 

View Full Transcript

Episode Transcript

[00:00:10] Speaker A: Herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe von Karriereeinsichten zum Zuhören. Ich bin Jan Thomas Otte, Redakteur und Herausgeber von Karriereeinsichten. In diesem Podcast zum Blog hörst du Berichte und Buchauszüge von Menschen, die Einblicke geben in ihre ganz persönliche Karriere. Das soll dich inspirieren auf deinem Lebensweg und deiner ganz eigenen Berufswahl und Persönlichkeitsentwicklung. Dafür wünsche ich dir beim Blick über den eigenen Tellerrand ganz viel Horizonterweiterung und Inspiration. Und nun viel Spaß beim Hören. [00:00:49] Speaker B: Klosterunternehmen mit Herz und Hand dabei. Die Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz haben eine 150-jährige Geschichte. Heute gibt es auf ihrem Kloster Campus eine Oberklasseschule, ein Drei-Sterne-Hotel und ein Pflegeheim. Die Theologie des Ordens ist recht unternehmerisch. So wagten die Schwestern im Kloster Hegne, dem Zentrum der Provinz Baden-Württemberg, zusätzlich zu ihrem Bildungs- und Pflegeeinrichtung 2006 sogar den Schritt ins Unternehmertum. Das Kloster in Hegne ist kein Rückzugsort für Schwestern, die sich der Welt verschließen und ausschließlich dem Gebet widmen, ganz im Gegenteil. Mit dem Gründer, dem Kapuziner Theodosius Florentini und der ersten Generaloberin Maria Theresia Schera prägten zwei charismatische Persönlichkeiten vor mehr als 150 Jahren das Leitbild des Ordens und inspirieren das Leben und Wirken der Schwestern bis heute. Das Bedürfnis der Zeit erkennen ist der Wille Gottes. Danach leben und handeln die Schwestern konsequent und mit viel Gottvertrauen, auch wenn dabei ungewöhnliche Wege beschritten werden. Diese Wege führten bereits weit in die Welt hinaus, so unterstützten 3.700 Kreuzschwestern hilfsbedürftige Menschen weltweit und leben und wirken in insgesamt zwölf Provinzen und drei Vikariaten verteilt auf 14 Länder. Und manchmal mussten die Schwestern nicht nur örtlich Neuland beschreiben. Pater Theodosius wollte die Not der Menschen zur Zeit der Industrialisierung lindern helfen. Jede Zeit hatte ihre Nöte, man muss nur hinsehen und sie erkennen. Dieses wache Auge und die Offenheit für die Anliegen der Mitmenschen haben sich die Schwestern bis ins 21. Jahrhundert bewahrt. Auf dem Weg durch ihre über 150-jährige Geschichte linderten sie die Not vieler. Bei der Kinderpflege, der Altenpflege, aber auch als Krankenschwestern an den Fronten beider Weltkriege. Schwester Josepha Harder sagt es so, wir sind ein tätiger Orden und waren es immer. Die eloquente Nonne mit den freundlichen Augen ist Öffentlichkeitsreferentin des Klosters, hat aber auch lange Jahre die Ausbildung der Novizinnen betreut. Es ist erstaunlich, was allein im Provinzhaus Kloster Hegner bei Allensbach in den vergangenen Jahren auf den Weg gebracht wurde. Mit dem Altenpflegeheim Maria Hilf eröffneten die Schwestern im Jahr 2000 zunächst eine Einrichtung für alte und pflegebedürftige Menschen. Bald darauf folgte der Bau des Hauses St. Angelos, in dem 30 demenzkranke Menschen leben und gemäß den neuesten medizinischen und psychologischen Erkenntnissen von den Schwestern und ausgebildeten Fachkräften betreut werden. Auch junge Menschen haben in Hegne ein Zuhause. So sehen die Schwestern neben der Pflege ihren Auftrag unter anderem in der Vermittlung von Bildung und Werten. Das Marianum ist eine private Schule in freier Trägerschaft, das sechs Schultypen unter einem Dach beherbergt. Vom einjährigen Berufskolleg Über die Ausbildung zur staatlich geprüften Erzieherin oder zum Fachwirt sind weiterführende Abschlüsse für Hauptschüler und eine Realschule integriert. Ein Projekt, das im wahrsten Wortsinn Schule gemacht hat. Bereits Anfang 2009 wurde ein Erweiterungsbau eingeweiht, der seit dem Schuljahr 2010-11 auch ein neu eingeführtes sozialwissenschaftliches Gymnasium beherbergt. Die Lehrkräfte verstehen sich als unterstützende BegleiterInnen auf dem individuellen Bildungsweg der Schüler. So lernt jeder vom anderen, erklärt Schwester Josefa das Miteinander im Marianum. Sie sagt, dieser Gedanke des Kreislaufs zieht sich durch alle unsere Projekte hindurch. Das Alte ins Neue bringen und das Neue vom Alten lernen lassen, ist ein Familienprinzip, das heutzutage schon aufgrund der Hektik unserer Zeit und durch das zunehmende Aufbrechen der Familienverbände nicht mehr existiert. Zitat Ende. Hegne ist eine Art Familienverband, in dem alte und junge Menschen noch vielfältige Berührungspunkte haben. Der Gründungsimpuls ist nach wie vor zeitgemäß. Armut und Not sind immer noch gegenwärtig. So dient das frühere Pilgerdomizil des Klosters heute als Herberge für Obdachlose, die sich dort duschen, stärken und frisch einkleiden können. Doch Not äußert sich nicht immer unmittelbar. Viele Menschen sind erfolgreich und doch einsam und immer mehr Menschen suchen Ruhe und innere Einkehr, sehnen sich nach Erholung für Körper und Geist. Die Schwestern aus Hegne haben dieses Bedürfnis unserer Zeit erkannt und gehandelt. So finden suchende junge Menschen im Haus Franziskus Obdach und, wenn sie sich darauf einlassen, auch ein offenes Ohr und ein Rat. Wer sich in Stille und Meditation einfach nur dem spirituellen Leben der Schwestern anschließen möchte, ist jederzeit willkommen. Urlaub im Kloster oder Kloster auf Zeit sind Auszeitmodelle, die Hegne nach wie vor anbietet. Darüber hinaus weiten die Schwestern im Juli 2006 das Gästehaus St. Elisabeth ein, das neben einfachen Exerzitien und Pilgerzimmern auch komfortable Unterkünfte für Urlauber, Tagungstechnik und ein eigenes geistliches Bildungsprogramm bietet. Der Orden hat damit einen gewaltigen und mutigen Schritt in die Zukunft gewagt, sagt Thomas Scherrieb, Geschäftsführer der eigens dafür gegründeten ProGast-Hotelbetriebs GmbH. Zur Umsetzung des Projekts musste viel Geld in die Hand genommen werden. Natürlich waren dazu zahlreiche Sitzungen und Gespräche mit Expertinnen nötig, damit der Schritt ins Unternehmertum kalkuliert ablaufen konnte. Dass nicht nur die Planung, sondern auch die Leitung des Hauses in professionelle Hände gehört, war den Schwestern klar. Schwester Josefa dazu. Wir sind gerne überall mit Herz und Hand dabei, aber wir können auch ganz gut einschätzen, wo wir allein überfordert sind. Im Haus St. Elisabeth finden die einen Erholung, die anderen einen Arbeitsplatz. Und Arbeitsplätze sind ein weiteres Bedürfnis unserer Zeit. Mittlerweile beschäftigt das Kloster in all seinen Einrichtungen fast genauso viele Menschen, wie es Schwestern in Hegne gibt. Damit hat der Orden ganz aktuelle Probleme beherzt an den Wurzeln gepackt. Und der große Mut wird belohnt. Bereits seit Einem Jahr nach Eröffnung des Hotels konnte man in St. Elisabeth auf mehr als 17.000 Urlaubs- und Tagungsgäste sowie Bildungsreisende stolz sein. Das Gästehaus bietet den Komfort eines Vier-Sterne-Hotels, die idyllische Landschaft der westlichen Bodenseeregion und das hauseigene Seegrundstück sind ein ideales Umfeld für Erholungssuchende oder Sportbegeisterte. Liebhaber von zeitgenössischer Kunst kommen bei den regelmäßig durchgeführten Ausstellungen im Haus auf ihre Kosten. Wessen Kulturdrang damit allein nicht gestillt ist, kann sich im Lesezimmer des Hauses auf Spurensuche begeben oder auf den Pfaden des jahrhundertealten monastischen Lebens am Untersee wandeln. Der Blick in die Vergangenheit geht bei den Hegner Schwestern einher mit der Zukunft, doch hat der Wandel der Zeit auch im Orden Spuren hinterlassen. Nur wenige junge Frauen entscheiden sich für ein Leben im Kloster. So verwundert es nicht, dass die Alterspyramide der Kreuzschwestern in Hegner auf keinem stabilen, jungen Fundament steht. Weit mehr als die Hälfte der 320 Jägner-Schwestern haben das 60. Lebensjahr überschritten und Ordenseintritte sind selten geworden. Natürlich ist das traurig, aber das ist nicht nur in unserem Orden so, sagt Schwester Josepha. Wir haben diese Entwicklung nicht ignoriert, sondern uns der Situation mutig und mit Gottvertrauen gestellt. Damit unsere Einrichtungen in Organisation, Konzeption und Führung zukunftsfähig bleiben, entschieden wir uns für die vermehrte Zusammenarbeit mit kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von außen. Durch kontinuierliche Leitbildarbeit mit ihnen bleiben die Ziele und das Wertefundament des Ordens im Gespräch und werden zur Basis der gemeinsamen Arbeit." Zitat Ende. Die Hauptsache sei, die Solidarität füreinander zu leben und zu vermitteln. Und dazu müsse man keine Schwesterntracht tragen. Dass dadurch einige Frauen motiviert werden, die klösterliche Gemeinschaft als Lebensweg zu wählen, sei zu hoffen, aber keineswegs Berechnung. Noch vor 50 Jahren hat man sich im Alter von 20 für eine Ehe oder das Klosterleben entschieden, erklärt Schäßer Josefa weiter. Heute stehen die meisten Menschen erst mit Anfang 30 vor diesem Scheideweg, manche auch erst später. Offenheit ist zweifelsohne sehr wichtig für die barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz. Aber erst durch Meditation und Gebet schöpfen sie Kraft und innere Ruhe, um ihren Auftrag zu erfüllen und sich selbst immer wieder ihr Leitbild ins Gedächtnis zu rufen. Der Rückzug ins Gebet ist daher genauso elementar mit dem Klosterleben in Hegne verbunden, wie ihr es schaffen. Das eine wird durch das andere genährt. Die Kongregation der Schwestern lebt die ewige Anbetung in ihren weltweiten Gemeinschaften. So schließen zu jeder Stunde Kreuzschwestern irgendwo auf der Welt die Sorgen und Nöte der Menschen in ihre Gebete. Das Vikariat Taiwan beginnt den Gebetskreislauf um Mitternacht, Ortszeit 7 Uhr früh, und das Vikariat in Brasilien beendet die liturgische Weltreise um Mitternacht, Ortszeit 6 Uhr nachmittags. Werte sind die Grundfesten einer Gesellschaft. Christliche Werte unterscheiden sich im Grunde kaum von den Werten einer moralisch geprägten Gesellschaft, nähren sich jedoch aus der unerschöpflichen und motivierenden Quelle des Evangeliums Jesu Christi. Hilfsbedürftige Menschen sind in den Grundfesten ihres Daseins destabilisiert oder sogar erschüttert. Sie brauchen Orientierung und Stütze sowie eine Gemeinschaft, die nach Werten lebt. Zitat von Schwester Josepha in kurzen Worten, Wenn wir den Menschen, die unsere Gastlichkeit dankbar annehmen, nur einen winzigen Teil unseres Leitbilds vermitteln können, haben wir viel bewegt. Soweit Schwester Josepha in kurzen Worten über das, Was Hegne für viele Menschen schon ist und hoffentlich für viele weitere werden kann. Eine wertvolle Erfahrung. Sichtweise von Jan Thomas Otte. Er sprach über eine Stunde mit Schwester Josefa und hat dabei irgendwie die Zeit vergessen. So gesehen sollte er öfter ins Kloster gehen. Nicht nur zum Entspannen, auch zum Entdecken neuer göttlicher Wege. [00:13:21] Speaker A: Du hörtest eine weitere Ausgabe von Karriereeinsichten zum Zuhören. Das gehörte, es soll dich inspirieren auf deinem Lebensweg und deiner ganz eigenen Berufswahl und Persönlichkeitsentwicklung. [00:13:33] Speaker B: Wie gehst du raus aus dieser Folge? [00:13:37] Speaker A: Ist das ein oder andere Erhellende für dich dabei gewesen? Über was sollten wir noch unbedingt berichten? [00:13:43] Speaker B: Ob Lob oder Kritik? [00:13:45] Speaker A: Schreib uns als Kommentar auf karriereeinsichten.de per E-Mail oder folg uns auf den sogenannten sozialen Netzwerken. Ich bin Jan Thomas Otte, Redakteur und Herausgeber von Karriereeinsichten. Wenn dir gefallen hat, was du gehört hast, hinterlass uns ein Like. Und wenn du uns öfters hören möchtest, abonniere uns doch direkt. [00:14:07] Speaker B: Bis zum nächsten Mal.

Other Episodes