Episode Transcript
[00:00:10] Speaker A: Herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe von Karriereeinsichten zum Zuhören. Ich bin Jan Thomas Otte, Redakteur und Herausgeber von Karriereeinsichten.
In diesem Podcast zum Blog hörst du Berichte und Buchauszüge von Menschen, die Einblicke geben in ihre ganz persönliche Karriere. Das soll dich inspirieren auf deinem Lebensweg und deiner ganz eigenen Berufswahl und Persönlichkeitsentwicklung. Dafür wünsche ich dir beim Blick über den eigenen Tellerrand ganz viel Horizonterweiterung und Inspiration. Und nun viel Spaß beim Hören.
[00:00:55] Speaker B: Mehr als digitales Klassenzimmer. Luisenlund und der Weg zu individuellem Lernen.
[00:01:05] Speaker C: Inmitten des digitalen Wandels, der Arbeits- und Lebensgewohnheiten grundlegend verändert, hält die herkömmliche Schule oft am Modell von vor 100 Jahren fest. Peter Rösner?
Physiker und Leiter der Stiftung Luisenlund in Schleswig-Holstein ruft dazu auf, sich von der.
[00:01:26] Speaker B: Fabrikschule des 20. Jahrhunderts zu verabschieden.
[00:01:31] Speaker D: Bereits heute entsteht in Luisenlund ein Leuchtturm.
[00:01:35] Speaker B: Für die Schule von Morgen. Eine Reportage über einen Ort, wo die klugen Köpfe sprießen.
[00:01:46] Speaker C: Ein frischer Wind weht von der Schlei.
[00:01:49] Speaker B: Über den Park alter Buchen.
[00:01:52] Speaker C: Neben der strahlend weißen Schlossfassade erhebt sich.
[00:01:55] Speaker B: Ein moderner Bau, der an klassische Gewächshäuser erinnert. Hier, am Beginn des echten Nordens Schleswig-Holsteins.
[00:02:04] Speaker E: Nimmt die Stiftung Luisenlund eine Vorreiterrolle im deutschen Bildungssystem ein. Zitat Wir müssen uns von der Fabrikschule.
[00:02:15] Speaker B: Des 20. Jahrhunderts verabschieden, so lautet die klare Botschaft von Peter Rösner.
[00:02:22] Speaker C: Kinder sollten, so Rösner, nicht mehr nur.
[00:02:26] Speaker B: Aufgrund ihres Alters in Klassen eingeteilt werden.
[00:02:30] Speaker C: In rechteckige Räume gesperrt mit einer Tafel und einem Lehrer.
[00:02:35] Speaker B: Jedes Kind ist einzigartig.
[00:02:38] Speaker C: Daher plädiere ich dafür, den Unterricht nicht.
[00:02:42] Speaker E: Nur zu verändern, sondern ihn anders zu gestalten.
[00:02:48] Speaker B: Es ist 9 Uhr morgens auf dem Campus Luisenlund. Der Duft von Kaffee strömt aus der Mensa, dessen Bohnen von einer kleinen Plantage.
[00:02:59] Speaker C: Am Kivu-See in Ruanda stammen.
Ein 16-Jähriger hat alle Produktionsstufen vor Ort.
[00:03:06] Speaker B: Begleitet, von Anbau über Ernte bis zur Sortierung.
[00:03:11] Speaker C: Heute röstet er gemeinsam mit seinen Mitschülern.
[00:03:14] Speaker B: Die Bohnen, verpackt sie und verkauft sie sogar an Sternerestaurants. Seit 2015 unterstützt Luisen Lund mit den.
[00:03:23] Speaker E: Erlösen dieses Projekts eine Grundschule in Ruanda.
[00:03:28] Speaker C: Peter Rösner führt weiter über das Gelände.
als Leiter der Stiftung Luisenlund, die aus.
[00:03:34] Speaker B: Einer Grundschule, einem Gymnasium mit MINT-Förderung, also.
[00:03:40] Speaker C: Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften und einer IB.
[00:03:44] Speaker B: World School besteht, also einer Schule, die auf sozusagen das angelsächsische Abitur, das International Bachelorette vorbereitet.
[00:03:56] Speaker E: Auf diesem Weg hat er in den.
[00:03:58] Speaker C: Letzten zehn Jahren einen ungewöhnlichen Transformationsprozess vorangetrieben.
[00:04:04] Speaker B: Sein Ziel? Ein leistungsfähiges, offenes und menschenfreundliches Schulsystem schaffen, das Empathie, Vielfalt und selbstgesteuertes Lernen ermöglicht.
[00:04:20] Speaker C: Während der Corona-Zeiten managte er den Bildungsdampfer.
[00:04:24] Speaker B: Mit 450 Tages- und Internatsschülern geschickt durch die Krise.
[00:04:30] Speaker C: Ein Weitermachen wie bisher wäre nicht ausreichend gewesen. Daher entschied man sich für einen Pioniergeist in der Pädagogik und Bildungsarchitektur.
In dieser Zeit wurde der komplette Neubau.
[00:04:45] Speaker B: Eines Lern- und Forschungszentrums geplant und 2023.
[00:04:50] Speaker E: Jetzt die ersten Gebäude eingeweiht. Eigenverantwortung lernen Die Architekten aus Hamburg entwarfen.
[00:05:00] Speaker C: Einen Typus aus Scheune und Treibhaus, um.
[00:05:04] Speaker D: Rösners Überzeugung von der Abschaffung des traditionellen Schulmodells zu unterstützen.
[00:05:10] Speaker C: Die neuen Gebäude zeichnen sich durch viel.
[00:05:14] Speaker B: Licht, Glas und natürliche Materialien aus. Das Herz des Lern- und Forschungszentrums pulsiert.
[00:05:23] Speaker C: In einer Kette von vier Gebäuden auf.
[00:05:25] Speaker E: Einer Nutzfläche von 5200 Quadratmetern.
[00:05:31] Speaker C: Eine Schülerin führt eine Besuchergruppe durch die.
[00:05:34] Speaker E: Neuen Lernräume, Whiteboard-Flächen, die von Wand zu Wand reichen.
Bodentiefe Fenster mit Blick in den Wald. Alles ist neu.
[00:05:44] Speaker B: Tische und Stühle rollen, schwingen, bewegen sich.
[00:05:50] Speaker E: Die Besuchsgruppe erlebt den Raum ausgelassen und.
[00:05:54] Speaker B: Lauscht der Schülerin, die von ihrem individuell gestalteten Schulalltag berichtet. Und sie erzählt, Eigenverantwortung muss man lernen.
[00:06:07] Speaker C: So erzählt sie es den erstaunten Zuhörern.
Das klappt nicht sofort, sagt sie, aber später ist es wie eine gut bestandene.
[00:06:16] Speaker E: Challenge und macht Freude.
[00:06:18] Speaker C: Man hat den Stoff verstanden und kann.
[00:06:21] Speaker E: Ihn in neuen Situationen anwenden.
[00:06:25] Speaker B: Freude ist ein häufig gehörtes Wort in Luisenlund.
[00:06:29] Speaker D: Die Schülerinnen und Schüler erleben sie auch.
[00:06:32] Speaker C: In den verschiedenen Gilden.
Neben dem Lernen im Schulgebäude sind die Gilden eine wichtige ergänzende Dimension des praktischen.
[00:06:41] Speaker B: Lernens, die sich um Projekte wie Naturschutz, Sport oder Ehrenämter drehen. Lachen ist ebenfalls auf dem Campus zu hören, ebenso wie der fröhliche Gruß, der den Besuchenden entgegengerufen wird. Und davon gibt es viele, denn das.
[00:06:59] Speaker C: Konzept von Luisenlund erregt Aufmerksamkeit.
[00:07:04] Speaker B: Wissen, Fähigkeit und Kompetenz.
[00:07:08] Speaker E: Lernen und kritisches Denken sind die Grundlagen.
[00:07:13] Speaker B: So erklärt es Thomas Lacqua, Grundlagen für ein selbstbestimmtes Leben. Erworbenes Wissen, Fähigkeiten und Kompetenzen sind die Rohstoffe für die Zukunft unseres Landes.
So Thomas Laqua eröffnet Interessierten die Tür zu den neuen, lichtdurchfluteten Lernbereichen.
[00:07:34] Speaker C: Laqua ist ein Experte für Bildungsarchitektur und.
[00:07:39] Speaker E: Mit seinem gemeinnützigen Unternehmen Wonderlabs ist der.
[00:07:43] Speaker C: Spezialist für projektorientierte Lernräume, gleichzeitig Umsetzer der Stiftungsvision.
Seit fünf Jahren ist er am Transformationsprozess.
[00:07:56] Speaker B: Beteiligt und sorgt mit seiner Innenarchitektur für.
[00:07:59] Speaker E: Die Balance zwischen Identität und Aufbruch.
[00:08:05] Speaker C: Wandelbare Seminarräume mit flexiblen Möbeln laden ein zur Vertiefung bereits vorbereiteter digitaler Unterrichtsinhalte in kleinen Lerngruppen.
Die angrenzenden, offenen Lernlandstudios mit jeweils mehr.
[00:08:22] Speaker E: Als 300 Quadratmetern Fläche sind für das Deeper Learning konzipiert.
[00:08:29] Speaker B: Sie lassen sich mit farbigen Akustikvorhängen wie.
[00:08:34] Speaker C: Eine Theaterbühne in Sekunden verwandeln.
Der Wunsch nach Offenheit und Interaktion der Lernenden wird genauso erfüllt wie der nach.
[00:08:45] Speaker B: Temporärer Fokussierung und Abgrenzung für konzentriertes Lernen im eigenen Tempo.
[00:08:53] Speaker C: Warmes Eichenholz, feuchtigkeitsregulierende Wollstoffe, angenehme Filzoberflächen.
[00:09:00] Speaker B: Weiche Polsterstoffe und haptisch ansprechende Schrank-, Tisch-.
[00:09:06] Speaker C: Und Stuhloberflächen bieten eine nachvollziehbare Materialvielfalt und.
[00:09:12] Speaker B: Formensprache für Lernende und Lehrende.
[00:09:18] Speaker C: Diese Offenheit setzt sich auch in den MINT-Laborlandschaften fort.
Keine Feuerzangen-Nostalgie, sondern ein heller Open Space mit klar zonierten Flächen und abgetrennten Spezial-Arbeitsbereichen.
[00:09:33] Speaker B: Wie dem Chemie- oder Biologie-S1-Labor.
[00:09:37] Speaker C: Genauso wie es die Praxis in Forschung und Wissenschaft verlangt.
[00:09:41] Speaker B: Professionalität für besondere MINT-Talente, also in den.
[00:09:45] Speaker E: Bereichen Mathematik, Informatik und Naturwissenschaft.
[00:09:51] Speaker C: Ihre Projekte wie beispielsweise oszillierende Schrauben, Windenergie für jeden oder Sonnenstürme prognostizieren, es finden sich regelmäßig diese Themen auf den ersten.
[00:10:04] Speaker E: Plätzen des Wettbewerbs Jugend forscht.
[00:10:09] Speaker C: Karrierepläne und Perspektiven.
[00:10:12] Speaker B: Das alles allein als Ergebnis von Klassengesellschaft oder Eliteinternat abzutun, ist zu kurz gedacht.
[00:10:21] Speaker C: Für das Internatsgymnasium mit Plus-Mint-Programm, in dem Top-Talente in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik gefördert werden, kann Schüler BAföG beantragt werden.
[00:10:35] Speaker D: Die Besten aus Deutschland können sich ab der 10.
[00:10:38] Speaker C: Klasse für einen Platz bewerben.
[00:10:40] Speaker E: Durch die Möglichkeiten der BAföG-Förderung ist der.
[00:10:44] Speaker B: Zugang zu PlusMint unabhängig vom Einkommen der Eltern. Etwa 70 Top-Mint-Talente lernen und forschen derzeit in Luisenlund.
[00:10:56] Speaker C: Wie viel ist uns die Bildung unserer Kinder wert?
[00:10:59] Speaker D: Insgesamt brachte die Stiftung Luisenlund 30 Millionen.
[00:11:03] Speaker C: Euro auf, um eine neue Ära in der Bildung einzuleiten.
[00:11:08] Speaker E: Luisenlund stellt pro Jahr und Schüler etwa.
[00:11:12] Speaker D: Doppelt so viele Ressourcen für das Lehren.
[00:11:14] Speaker C: Und Lernen zur Verfügung, wie es der.
[00:11:16] Speaker B: Staat für die öffentliche Tagesschule tut, so.
[00:11:19] Speaker E: Betont es Peter Rösner.
[00:11:22] Speaker B: Und weiter?
Ich wundere mich darüber, dass wir in.
[00:11:26] Speaker C: Unserem Land nicht eine heftige öffentliche Debatte.
[00:11:30] Speaker B: Darüber führen, wie viel Geld uns die Bildung unserer Kinder eigentlich wert ist.
[00:11:37] Speaker E: Und weiter?
[00:11:39] Speaker B: Ein Leben ohne Klassengesellschaft, Fabrikschule und Klassenzimmer. Ein Ort, der persönliches Wachsen und vielfältige.
[00:11:49] Speaker C: Erfahrungen in einer starken Gemeinschaft ermöglicht.
[00:11:53] Speaker E: Die Vision der Stiftung hat Gestalt angenommen.
[00:11:57] Speaker C: Natürlich sind wir hier an der schönen Schlei nicht abgeschnitten vom Weltgeschehen, so sagt.
[00:12:01] Speaker B: Es eine Schülerin, während sie ihre Tasche über die Schulter wirft. Und weiter Zitat Klima und Kriege. Das alles macht traurig. Aber wir lernen, dass wir eine Stimme haben und damit etwas bewegen können. Und das bedeutet für mich Zuversicht.
[00:12:26] Speaker A: Du hörtest eine weitere Ausgabe von Karriereeinsichten zum Zuhören. Das gehörte, es soll dich inspirieren auf deinem Lebensweg und deiner ganz eigenen Berufswahl und Persönlichkeitsentwicklung.
Wie gehst du raus aus dieser Folge?
Ist das ein oder andere Erhellende für dich dabei gewesen? Über was sollten wir noch unbedingt berichten?
[00:12:49] Speaker B: Ob Lob oder Kritik?
[00:12:51] Speaker A: Schreib uns als Kommentar auf karriereeinsichten.de per E-Mail oder folg uns auf den sogenannten sozialen Netzwerken. Ich bin Jan Thomas Otte, Redakteur und Herausgeber von Karriereeinsichten.
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